Der Wiener Paul Schirnhofer geht in den 80er-Jahren nach Hamburg, um zu fotografieren. Er heiratet in Amsterdam, wo auch seine Tochter Jill lebt. Heute wie damals setzt er Prominente und andere Menschen auf der ganzen Welt ins rechte Licht.
Als Fotograf sind Sie oft vorne dabei: Was haben Sie wo in Hamburg zum ersten Mal gesehen?
Als ich 1986 nach Hamburg kam, war mein erster Auftrag eine Fotoreportage über die Herbertstraße auf St. Pauli, ein Porträt von Domenica, der wohl berühmtesten Hure der Reeperbahn. Mich als katholischen Wiener hat das schwer beeindruckt.
Sie hatten schon so einige Kapazitäten vor Ihrer Linse. Welche Location in Hamburg möchten Sie gerne von allen Seiten beleuchten?
Die neue Hafencity – sehr moderne und angenehme Architektur.
Wo haben Sie vor Kurzem „Wow, das war echt großartig!“ gesagt?
Als ich unlängst in der Bar im Hotel Atlantic den 94-jährigen Altbundeskanzler Helmut Schmidt rauchend im Rollstuhl vorbeifahren sah.
Was denken Sie, welcher Teil von Hamburg ist im Kommen?
Das Schanzenviertel mit einer schönen Mischung von Restaurants, Designerläden und netten Cafés: Liebes Bisschen, Café unter den Linden (Juliusstraße 16) mit wunderbarem Schanigarten, Bar Rossi (Max-Brauer- Allee 279), eine Bar in einem ehemaligen Kurbad beheimatet in einem Club im 70er-Jahre-Flair. Hier hat schon Mariah Carey eine Video gedreht.
In welchem Restaurant haben Sie vor Kurzem etwas gegessen, was Sie noch nicht kannten?
Im Restaurant Henssler & Henssler in der Großen Elbstraße – wunderbare Sushi-Variationen machen Stefan Henssler wirklich einzigartig. Die warme Crunchy Roll ist mein Favorit. Ist auch gut zum Schauen: Markus Lanz, Silvie van der Vaart, etc.
Welches Restaurant in der Stadt mögen Sie wegen seiner exotischen Küche?
Das Doc Chengs im Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten: angenehme Atmosphäre im Stil von Shanghai zur Zeit von Tim und Struppi.
Und wo hüpfen Sie schnell rein, wenn Sie mittags Hunger haben?
Zum Lunch gehe ich immer gerne ins Café de Paris in der Innenstadt (Rathausstraße 4) oder in die Bank – sehr schickes Restaurant in einem ehemaligen Kassensaal einer Bank, All time Classic-Steak-Frites an der Bar.
Apropos Bar: Sie haben Lust auf einen Drink, wo fallen Sie ein?
In der Bar Zentrale mit abgerocktem, schummrigem Flair unter dem Dach des Thalia Theaters.
Als Fotograf verstehen Sie den Ausspruch „Kunst liegt im Auge des Betrachters“ besonders gut: Welche kunstvollen Plätze in Hamburg empfehlen Sie uns?
Als Fotolocation müssen Sie unbedingt mal durch den Alten Elbtunnel gehen oder mit dem Fahrrad durchqueren! Oder ins Haus der Fotografie in den Deichtorhallen: Der wunderbare F.C. Gundlach hat das Haus der Fotografie gegründet und so Hamburg zur Deutschen Hauptstadt der Fotografie gemacht (Deichtorstraße 1-2). Der Bookshop im Museum ist immer einen „lazy afternoon“ wert und das Restaurant Fillet of Soul ist sehr empfehlenswert.
Haben Sie noch eine spezielle Hotelempfehlung für uns?
Das Side Hotel, Designhotel at its best! Da ich selbst in Hamburg wohne, gehe ich selten ins Hotel, ich fotografiere aber immer sehr gerne im Side Hotel: super Frühstück und sehr schöne Terrasse.
Zum Abschluss noch ein Shoppingtipp: Welches Mitbringsel bekommen wir nur in Hamburg?
Ein Souvenir vom Fußballclub St. Pauli: Die sind zwar die ewigen Looser im Kicken, aber bei allen coolen Hamburgern ganz weit vorn.